Station 1


Haus der Stadtgeschichte, Stadtmodell, Galerie Stihl Waiblingen und Eliasson-Skulptur

„Waiblingen – Junge Stadt in alten Mauern“, dies wird an dieser Stelle besonders deutlich: Zur linken Hand ist ein Teil der noch heute fast vollständig erhaltenen Stadtmauer aus dem Mittelalter sichtbar. Direkt davor steht eines der ältesten Fachwerkhäuser der Stadt, das heutige Haus der Stadtgeschichte. Auf der anderen Seite des Platzes befinden sich die modernen Gebäude der Galerie Stihl und der Kunstschule Unteres Remstal und als Bindeglied zwischen der dahinter liegenden Rems und der Galerie eine eindrucksvolle zeitgenössische Plastik.


Haus der Stadtgeschichte

Das imposante Fachwerkhaus in der ehemaligen Gerbervorstadt ist das älteste erhaltene profane Gebäude Waiblingens, das vom großen Stadtbrand 1634 verschont blieb, weil es außerhalb der Stadtmauer steht. Es wurde 1549 – 1553 als Gerberhaus errichtet. In früherer Zeit verlief ein Arm der Rems direkt am Haus vorbei, der zum Spülen der Felle genutzt wurde. Nach 1720 wohnten und arbeiteten hier hauptsächlich Weinbauern, daher wird dieses Viertel noch heute Weingärtner Vorstadt genannt. Das seit 1983 in städtischem Besitz befindliche Gebäude wurde für die aufwändige Sanierung 1992 mit einem Verdienstdiplom von ,,Europa Nostra” ausgezeichnet. Heute beherbergt es das Haus der Stadtgeschichte, das historische Museum der Stadt Waiblingen, das sich – eine vielbeachtete Besonderheit – auch mit der Geschichte und der Erscheinungsform des Hauses selbst auseinandersetzt. Außerdem ist es Sitz des Heimatvereins Waiblingen e.V.

Stadtmodell

Vor dem Haus befindet sich das Waiblinger Stadtmodell des Künstlers Egbert Broerken. Die originalgetreue Nachbildung der Waiblinger Altstadt im Maßstab 1:600 ist Ausgangspunkt für Stadtführungen und bietet einen guten Überblick über die historisch gewachsene Altstadt. Öffentliche und stadthistorisch bedeutende Gebäude sowie die Straßennamen sind zur Orientierung für Blinde und Sehbehinderte in der sogen. „Brailleschrift“ gekennzeichnet. Das Stadtmodell war ein Projekt des Heimatvereins und wurde vom Verein selbst und von Waiblinger Bürgern, Firmen und Stiftungen finanziert (Stiftertafel am Modell).

Galerie Stihl

Als Ausdruck moderner Architektur präsentieren sich gegenüber wie Kieselsteine am Fluss drei ovale Flachdachbauten des Stuttgarter Architekten Hartwig Schneider, die der an alter Bausubstanz reichen Altstadt ihre Reverenz erweisen. Das Ensemble beherbergt die 2008 eröffnete und für drei jährliche Wechselausstellungen konzipierte Galerie Stihl Waiblingen, die Kunstschule Unteres Remstal und das Verwaltungsgebäude der Eva Mayr-Stihl Stiftung. 2012 erhielten die Bauten den renommierten „Hugo-Häring-Preis“ für moderne Architektur sowie weitere Auszeichnungen.

Restaurant Die Vorratskammer (ehemals Disegno)

An der Stelle des heutigen Restaurants Die Vorratskammer (ehemals Disegno) stand bis 2006 die Häckermühle, eine ehemalige Lohmühle (zum Mahlen von Eichenrinde für die Ledergerbung) aus dem 16. Jahrhundert (nachweisbar seit 1555), deren Mahlbetrieb 1966 eingestellt wurde. Das Gebäude musste abgerissen werden, da es in einem so desolaten Zustand war, dass es nicht mehr restauriert werden konnte. Im heutigen, ebenfalls vom Architekten Hartwig Schneider geplanten Neubau, der in seiner architektonischen Form an die Häckermühle erinnert, ist neben dem Restaurant die Verwaltung der Stihl-Galerie untergebracht.

Eliasson Skulptur

Speziell für die Freifläche zwischen Galerie und Kunstschule hat der renommierte dänische Künstler Olafur Eliasson 2009 die Edelstahl-Skulptur „Pavillon für Waiblingen“ geschaffen. Sie nimmt Bezug auf den Fluss in Form einer stilisierten Fontäne sowie auf die sie umgebende Natur. Die Skulptur ist begehbar und soll ein Raum für Begegnungen sein.

Balkenhol Skulptur

Ein weiteres Kunstwerk an einem ungewöhnlichen Standort hinter der Galerie ist der "Mann auf Seepferdchen" von Bildhauer Prof. Stephan Balkenhol. Geschaffen aus Bronze, macht die 3,60 m hohe Skulptur auf einer Plattform im Fluss die Rems zur Bühne für die Kunst. Es handelt sich dabei um das größte schwimmende Werk des Künstlers.