'Haus auf dr Mauer', Wehrdurm und Drei-Tor-Anlag

Diesr Abschnidd vom nedd überdachde Wehrgangs führd vorbei am „Haus auf dr Mauer“, am nei renovierde Karzerdurm und durch oin Torboge zur Schdaddmaur hinaus.


'Haus auf dr Mauer' (Kurze Schdraße 35/2)

Diess Haus gild als äldeschds Waiblingr Schulgebäud, des zwische 1580 und 1674 d Ladoischule beherbergde. Die Ladoischule kam noh bis 1755 in des Wohnhaus vom zweide Präzebdors (Lehrergehilfe) Kurze Schdr. 51. Des Fachwerk wurd 1975 freigelegd. 50 Medr weidr, wo dr überdachde Mauergang beginnd, schdand d Deidsche Schule (Mauerschule, abgebrole 1957).

Wehrdurm/Karzerdurm am Mauergang

Unterhalb der Nikolauskirche steht als Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung ein Wehrturm mit Schießscharten. Sein unterer Teil wurde zeitweise auch als Gefängnis (Karzer) genutzt, als während der Pestzeit 1482/83 ein Teil der Universität Tübingen unter dem aus Waiblingen stammenden Juristen und Kleriker Georg Hartsesser (ca. 1445 – 1518) hierher verlagert worden war.

Dreidoranlag

Vom Wehrturm aus konnte sowohl der Wasserzulauf zum Mühlkanal, als auch die Dreitoranlage von Kapellentor, Zwinger- und Brückentor überwacht werden. Der Durchgang zur Bürgermühle und zur Michaelskirche hin war einer der drei einfachen Mauerdurchlässe, die neben den bewachten Stadttoren vorhanden waren. Zur Rems hin war in diesem Mauerabschnitt nur eine einfache Stadtmauer notwendig, da der im 12./13. Jahrhundert angelegte Mühlkanal genügend Schutz bot.