Nikolauskirche, Apothekergarten

Noch innerhalb der Stadtmauer liegt die heute griechisch-orthodoxe ehemalige Nikolauskirche und unterhalb davon der im Stil eines alten Klostergartens gestaltete Apothekergarten.


ehem. Nikolauskirche 'Hl. Konstantin und Helena' (Kurze Str. 39)

Die Kleine oder Innere Kirche wurde 1269 erstmals als „Kapelle St. Nikolaus in den Muren“ erwähnt. Sie wurde 1488 im gotischen Stil umgebaut, während des Stadtbrands 1634 stark zerstört und nach dem Wiederaufbau 1682 neu geweiht. 1779 erneuert und mit Deckengemälden versehen, wurde die Kirche 1904/05 mit Jugendstileinflüssen umgestaltet. Das einschiffige Langhaus mit Chor diente auch als „Winterkirche“ und wurde ab 1866 für Wochengottesdienste und ab 1905 als Tauf- und Hochzeitskirche genutzt. Das Gotteshaus ist seit 2001 im Besitz der griechisch-orthodoxen Hl. Konstantin und Helena-Gemeinde Waiblingen. Sehenswert ist die barocke Stuckkanzel von Heinrich Waibel. Die Sonnenuhr Richtung Apothekergarten wurde 1752 angebracht, damit alle Uhren in der Stadt nach ihr ausgerichtet werden konnten.

Apothekergarten

Der Apothekergarten wurde 1685 erstmals urkundlich erwähnt und hat somit eine über 300 Jahre alte Tradition. Wenige Heilkräutergärten haben eine ähnlich lange Tradition. Der Waiblinger Bürgermeistersohn Abraham Steeb (1624 – 1673) gründete 1650 die Obere Apotheke (Kurze Straße 28). Sein Sohn Abraham Steeb II. (1656 – 1707) erwarb laut einem Kaufbuch der Stadt Waiblingen aus dem Jahr 1685 von der Stadt einen „Wurtz- und Krauthgardt hinter der CappelKirch“ zum Anbau verschiedener Heilpflanzen für seine Apotheke als Grundlage zur Heilmittelherstellung. Von 1685 bis 1999 war der Apothekergarten im Besitz des jeweiligen Inhabers der ehemaligen Oberen Apotheke, später Rathausapotheke (Kurze Straße 28), bis ihn 1999 die Stadt erwarb. Im Jahr 2001 wurde er nach einem Bepflanzungskonzept von Waiblinger Apothekern vom städtischen Grünflächenamt neu angelegt, hauptsächlich mit einheimischen Arzneipflanzen, die man in der Natur überall findet. Die geometrische Gartenanlage mit Natursteinmäuerchen, Buchshecken, Kieswegen und einem Brunnen folgt der Tradition von Kräutergärten, wie sie in Klöstern und Universitäten angelegt waren. Die vorhandenen Beete sind verschiedenen Krankheitsbildern zugeordnet, zudem gibt es ein Beet mit Gewürzen und eines mit stärkeliefernden Pflanzen. (Hinweisschild im Eingangsbereich). Der Apothekergarten lädt mit seinen zahlreichen Heilkräutern zum Rasten und Tasten, Schnuppern und Schauen ein, er ist von Anfang April bis Ende Oktober tagsüber geöffnet.