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Der 'Kleine Kasten' bietet einen seltenen Blick in die Baugeschichte der Waiblinger Altstadt. Der prägnante Steinsockel war ein Teil der nördlichen Schlossmauer (Schießscharten im Erdgeschoß), Teil des beim großen Stadtbrand 1634 zerstörten ehemaligen Waiblinger Stadtschlosses. Der Mauerrest wurde vor 1679 als 'Herrschaftlicher Kleiner Kasten' überbaut und diente bis ins 19.Jahrhundert zur Unterbringung der Naturalabgaben.

Die Stadt erwarb 1862 das Gebäude vom Staat und richtete hier die Kleinkinderschule, das sogen. 'Schüle' (1877-1957), ein. Heute wird der Kleine Kasten als städtischer Tagungsraum genutzt, in den Obergeschossen befinden sich die Sitzungszimmer der Gemeinderatsfraktionen.

Abb.: Der 'Kleine Kasten' in der Kurzen Straße, Aufnahme aus den 1950er Jahren (Heimatverein Waiblingen e.V., Fotoarchiv Schwarzmaier)

Zwischen dem Dekanat und dem Kleinen Kasten befand sich einst eine große Einfahrt mit Torbogen, die in den unteren Schloßhof und zum Schloßkeller unter dem heutigen Rathaus führte. Im hinteren Hofteil befand sich das 'Bandhaus' (Küferei) des Schlosses, in dessen Mauerresten später der Dekanatsgarten eingerichtet wurde. Über dem Mauergang stand die 1701 erbaute Deutsche Schule (auch 'Mauerschule' genannt, abgebrochen 1957).

Abb.: Blick vom Dekanatsgarten (Mauerreste des ehem. Bandhauses im unteren Schlosshof) auf den Eingang zum Schlosskeller, Aufnahme aus den 1950er Jahren; Archiv Heimatverein (Fotoarchiv Schwarzmaier) 

 

 

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