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Die Flur Bildstöckle liegt etwa 1,5 km südöstlich von Waiblingen und ist nach einem abgegangenen Bildstock benannt, der in alten Karten noch eingezeichnet ist.

Erstmals entdeckte 1822 der Zieglermeister Ernst Bihl aus Waiblingen beim Lehmgraben 10 römische Brennöfen mit Heizgruben sowie einen Brunnen. 1840 sollen weitere drei Öfen aufgedeckt worden sein, ein Nachweis ist jedoch heute nicht mehr möglich. 72 Jahre später führte die Königlich-Württembergische Altertümersammlung (1912 und 1914) erstmals systematische Ausgrabungen durch. Bei dieser ersten, wissenschaftlich durchgeführten Ausgrabung im Bereich der Parzellen 8030 und 8031, also südlich des vermuteten Verlaufs der römischen Heersrtraße, wurden weitere 7 Brennöfen freigelegt, die von dem Sandgrubenbesitzer Gottlob Aldinger zufällig entdeckt worden waren. 1931 wurde erstmals auch nördlich der Böschungskante der alten Heerstraße ein Ofen aufgedeckt.

Im April 1967 begannen, in Erwartung großflächiger Bauarbeiten für die neue Straßenführung des Bundesstraßen-Teilers B14/B29, Grabungen im Bereich der Parzellen 8023, 8026 und 8028-8031. Die hierbei untersuchte Fläche von etwa 40 x 50 m beschränkte sich auf das Gebiet der geplanten Straßentrasse. Mit den dort aufgefundenen 27 Brennöfen stellt sie schätzungsweise ein Drittel der vermuteten Gesamtanlage der römischen Töpferei dar.

Ein Bericht der Waiblinger Kreiszeitung aus den 1960er Jahren gibt einen Überblick über die Grabungen: Ein historischer Rückblick auf 150 Jahre Ausgrabungen im "Bildstöckle" (Waiblinger Kreiszeitung, ohne Autor/ohne Jahr)
 

Abb: Die Fund- und Grabungsstätten in der Flur "Bildstöckle", Geländezustand vor Bau der B 14 ab 1967 (Quelle: Archiv Heimatverein) 


Weiterführende Literatur u.a.:
Krause, Rüdiger: "Von der Steinzeit bis zum frühen Mittelalter" Archäologische Bodenfunde im Stadtgebiet Waiblingen, Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Waiblingen Heft 2, Stadtarchiv Waiblingen (1981)